Renovierungsarbeiten bei der AVICRES

„…Nun stehen wir aber vor einem außergewöhnlichen Problem, das uns die Sorge um die Umwelt aufgibt: Seit unserer Übernahme des Geländes beschert uns die Hanglage des offenen Mittelplatzes vor allem durch Platz-Sturz-Regen der Sommerzeit zunehmende Erosionsprobleme, so dass er kaum noch begeh- oder gar befahrbar ist. Aber noch schwerwiegender sind die Folgen für den Baumbestand und dabei speziell für mindestens 20 unserer größten Palmen, die alle schon gefährdet sind im Wurzelbereich und wegen ihres beginnenden Schwächezustandes von speziellen Käferfeinden befallen werden. Gerade der Zustand der Bäume – und speziell die Palmen – in all unseren Projekten haben für uns und unsere Erziehungsarbeit (!) eine enorme Symbolkraft als Gradmesser der Glaubwürdigkeit  unserer Philosophie „Gemeinschaft für das Leben, damit es wachse in Solidarität“. Das betrifft unsere gesamte Mitwelt.

Darum haben wir uns entschlossen, in beratender Begleitung durch Baumschulspezialisten zunächst einmal mit speziellen Schutzmaßnahmen im AVICRES-Zentrum für uns selbst und für alle, die mit uns in persönlichen Kontakt kommen, ein nicht zu übersehendes Ausrufezeichen zu setzen. Die Fotos zeigen den prekären Ausgangszustand und den zentralen Platz nach den Renovierungsarbeiten.“ (Johannes Niggemeier)

Zentraler Platz nach den Renovierungsarbeiten

Zentraler Platz vor den Renovierungsarbeiten


Kampagne der Geschwisterlichkeit

Auch in diesem Jahr nahm die AVICRES wieder an der großen bischöflichen Fastenzeit-Kampagne der Geschwisterlichkeit teil. Ziel der Kampagne ist es, die Solidarität der Gesellschaft in Bezug auf ein bestimmtes Problem zu wecken und nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen. In diesem Jahr stand das Gleichnis vom barmherzigen Samariter im Zentrum der Kampagne. Ganz auf dem Boden der Befreiungstheologie gaben die Mitarbeiter der AVICRES öffentlich den Ärmsten eine Stimme, forderten auf, ihre Not zu sehen, Mitgefühl zu entwickeln und sich zu kümmern.

Kampagne der Geschwisterlichkeit


Dualer Ausbildungsweg für Jugendliche

Um Jugendlichen im Alter ab 15 Jahren eine Zukunft in der Arbeits- bzw. Studienwelt zu ermöglichen, wurde erstmal für 10 von ihnen ein dreijähriger Kurs entwickelt. Er soll ab kommenden August beginnen, auf den im deutschen dualen Berufsausbildungsweg bewährten Erfahrungen aufbauen und an das in Brasilien teilweise übliche Kurssystem angenähert werden. Die angebotenen Fachbereiche sind: Schreinerei, Büroarbeiten, Musik, Landwirtschaft, Elektrotechnik.

AVICRES-Jugendliche auf dualem Ausbildungsweg

AVICRES-Jugendliche auf dualem Ausbildungsweg


Schachunterricht und Literaturwerkstatt

Der Schachunterricht findet in jeweils zwei Kursen an vier Brettern statt. Neben dem neu eingerichteten Schachunterricht gibt es seit Kurzem auch eine „Literaturwerkstatt“ als Gruppenarbeit. Es sind Versuche im kreativen Lesen und Vorlesen von  vorgegebenen Texten und im Schreiben eigener Poesie. Johannes Niggemeier schrieb: „Aus europäischer Kulturerfahrung lässt es sich wohl kaum ermessen, was das in dieser unglaublich an Fernsehverstopfung und Handyverwirrung erkrankten Gesellschaft der Baixada-Region vor Rio bedeutet.“

AVICRES Schachkurs

Schachkurs in der AVICRES

 


Gesundheitsposten wiedereröffnet

Johannes Niggemeier schrieb: „Im vergangenen Herbst hatte ich speziell Ihnen/Euch über ein Unwetter in Nova Iguaçu berichtet, das uns vor allem in unserer Gesundheitsstation und in unserem Gemeindezentrum mit Kindertagesstätte K11 schwere Schäden angerichtet hat. Nun kann ich Ihnen/Euch berichten, dass wir dank Ihrer besonderen Hilfe beide Gebäudekomplexe wieder vollständig herrichten  konnten und in Gebrauch genommen haben. Es ist ein Segen für die Ärmsten, dass sie durch die Neueröffnung unserer Gesundheitsstation wenigstens zu den notwendigen seriösen Voruntersuchungen in der allgemein lähmenden Situation der Corona-Angst kommen. Mit lieben Grüßen und guten Wünschen sage ich Ihnen/Euch von Herzen unseren Dank.

Der wiedereröffnete Gesundheitsposten


Arbeit der AVICRES in Corona-Zeiten

Während der brasilianische Präsident Bolsonaro das Corona-Virus nicht ernst nimmt, als „kleine Grippe“ verharmlost und das Land weiter zu spalten versucht, greift das Virus im Land um sich.

Die Pandemie und die mit ihr einhergehenden Beschränkungen haben gravierende Auswirkungen auf die Arbeit der brasilianischen AVICRES. In Nova Iguaçu wurde der Notstand ausgerufen. Die Sektoren haben weitgehend schließen müssen bis auf den Gesundheitsposten und das Kinderheim Casa da Esperança, das weitgehend abgeriegelt ist. Alle Kinder müssen zu Hause bleiben. Entlassungen eines Großteils der Mitarbeiter*innen für 60 Tage waren unvermeidbar, einige sind am Corona-Virus erkrankt.

Zu Ostern wurde eine Spendenaktion veranstaltet, bei der Grundnahrungsmittel und Hygieneartikel gespendet werden konnten. In jedem Projekt ist eine Person geblieben, die in dem jeweiligen Stadtteil die Bewohner*innen versorgt, die in großer Not sind. Im Sítio das Crianças wurde eine „Notküche“ für Hungernde eingerichtet.

Der Gesundheitsposten konnte neu eröffnet werden, nachdem er nach einem schweren Unwetter im vergangenen Oktober schwer beschädigt. Der emeritierte Bischof Dom Luciano wurde als einer der ersten Patienten nach der Wiedereröffnung behandelt. Der Posten macht derzeit wichtige vorbeugende Arbeit in Bezug auf Corona.

Ein Spendenaufruf von Johannes Niggemeier aufgrund der schwierigen Corona-Situation in Brasilien findet sich hier.

Corona_Casa_da_Esperanca

Martiliana und Mädchen aus dem Casa da Esperança mit Maske

Aktion gegen den Hunger: Lebensmittel für Bedürftige

Als etliche Sektoren geschlossen werden mussten, richteten die AVICRES-Mitarbeiter eine Notküche ein und packten Lebensmitteltüten für die Ärmsten. Um die Würde der Personen zu achten, fotografierten sie bewusst die Bittenden so, dass man deren Gesichter nicht erkennen kann.

Lebensmittel für Bedürftige

Lebensmittel für Bedürftige

Lebensmittel für Bedürftige


Eindrücke vom Projekt „Intuitives Bogenschießen“

Im Februar und März fand das Projekt „Intuitives Bogenschießen“ in der AVICRES statt.

Dabei hatten Kinder und Jugendliche unter der Anleitung von  Tina Becker, Jaroslaw Jankowski und Klemens Schmelter (Inhaber Bogenzeit/ Veranstalter PaderBow) die Möglichkeit sich auf dem Gelände des Sítio Natureza Viva im Bogenschießen zu üben.

Bei dem Projekt stand die Entwicklung der unbewussten Fähigkeiten im Vordergrund. Der Prozess des Spannungsaufbaus, Gedankenstille und das intuitive Loslassen, soll auch im alltäglichen Leben der Kinder und Jugendlichen dazu beitragen Anspannung und Stress verstehen zu lernen und umzuwandeln.

Die Kosten für das Projekt wurden von den Leitern und der Bogenzeit in Paderborn übernommen.

 

 


Intuitives Bogenschießen in der AVICRES – Projekt mit der Bogenzeit Paderborn

Im Februar/März 2018 wird Klemens Schmelter von der „Bogenzeit“ in der AVICRES in Brasilien als Projekt eine Bogenschule für intuitives Bogenschießen einrichten.

In der Praxis dieser besonderen Bogenschiesskunst steht die Entwicklung der unbewussten Fähigkeiten im Vordergrund.

Inhaltlich ist das Projekt als erlebnisorientierte pädagogische Maßnahme konzipiert. Der Prozess des Spannungsaufbaus , Gedankenstille und des intuitiven Loslassens, der beim Bogenschießen erlernt wird, kann auch im alltäglichen Leben dazu beitragen Anspannung und Stress verstehen zu lernen und umzuwandeln. Es werden Anreize geschaffen sich mit der eigenen inneren Haltung auseinander zu setzen. Auf spielerische Art und Weise können Übungen entwickelt werden die Freude, Selbstbewusstsein und einen neuen Blick auf die eigene Situation ermöglichen. Lernziele wie Rücksichtnahme, Kooperationsbereitschaft und Empathie, werden unter Berücksichtigung der Gruppendynamik auf rituelle Art und Weise, erreicht. Die Konzentrationsfähigkeit wird gesteigert, die Muskulatur verstärkt.

 

Die Besucher des AVICRES-Jubiläums  konnten bereits einen Einblick in die Welt des Bogenschießen bekommen.

 

 Aus diesem Grund wird die AVICRES  am 18./19.11.2017 mit einen Stand auf der Bogensportmesse PaderBow im Schützenhof in Paderborn vertreten sein. Ein Anteil des Eintrittsgeldes wird gespendet, um das Projekt zu finanzieren. Zuvor hat das Bogenzeit-Team um Klemens Schmelter bereits den Unterstützern der Brasilieninitiative AVICRES das Bogenschießen bei unserem 25-jährigen Jubiläum in der Kulturwerkstatt näher gebracht.

 

Tina Becker übernimmt die Aufgabe der pädagogischen Leitung innerhalb des Bogenschul-Projekts in Brasilien.

Jaroslaw Jankowski, einer der bekanntesten Bogenbauer Polens ( 2 Publikationen über das Thema), bereichert das Projekt mir seinem internationalen Erfahrungsschatz.

Klemens Schmelter (Inh. Bogenzeit/ Veranstalter PaderBow) initiierte das Vorhaben und übernimmt Finanzierung und Leitung des Projekts in Brasilien unter dem Schirm der AVICRES.

 


Impressionen 25 Jahre Brasilieninitiative

Am 16. und 17. September fand in Paderborn die Feier des 25-jährigen Jubiläums mit vielen Freunden und Unterstützern statt. Im Mittelpunkt stand dabei natürlich die Arbeit der AVICRES in Brasilien und Deutschland. So waren Renata Oliveira
und Maria Jose Souza der Einladung nach Deutschland gefolgt, um zusammen mit Johannes Niggemeier über die Arbeit in Brasilien zu berichten. Unterstützergruppen und Schulen, sowie Arbeitsgruppen der Brasilieninitiatve, zeigten in einem Markt der Möglichkeiten ihre Art der Zusammenarbeit mit der AVICRES. Ein breites Programm an Reden, Musik und Tanz rundete den Samstag ab.

Am Sonntag schlossen ein Jubiläumsgottesdienst und ein Vortrag von Bischof Erwin Kräutler über seine Arbeit im Amazonasgebiet die Feierlichkeiten ab.