Warum wir uns engagieren

„Brasilien ist kein armes Land, sondern ein ungerechtes und ungleiches Land mit vielen Armen. Das große Ausmaß der Armut ergibt sich an erster Stelle aus der immensen Ungleichheit bei der Einkommensverteilung und den Möglichkeiten der sozialen und wirtschaftlichen Eingliederung“ (Feststellung des Wirtschaftsforschungsinstituts IPEA). Nova Iguaçu, gelegen an der Peripherie Rio de Janeiros, spiegelt die soziale Lage in Brasilien wie in einem Brennglas wider. Die verarmte Bevölkerung ist eine Quelle billiger Arbeitskräfte für die Industrie und die Dienstleistungen in Rio de Janeiro.


Die meisten Familien leben von weniger als zwei Mindestlöhnen. Es ist keine Seltenheit, dass ein Drittel davon für das Fahrgeld zum Arbeitsplatz verbraucht wird. Die Familien können mit diesen geringen Einkünften ihre Grundbedürfnisse nicht sichern; auch die Kinder sind in den alltäglichen Lebenskampf der Familien eingebunden.

Das Ergebnis solch großer sozialer Ungleichheit ist ein Klima enormer Gewalttätigkeit. Nach Aussageninternationaler Organisationen gehört der Großraum Nova Iguaçu zu den statistisch gewalttätigsten Gegenden der Welt. Das äußert sich unter anderem in ständigen Bedrohungen gegenüber den verschiedenen Gruppen der Marginalisierten in der Gesellschaft durch eine organisiert agierende Drogenmafia, durch Säuberungstrupps“ (Todesschwadronen) der Geschäftswelt und auch durch Teile der verängstigten „einfachen“ Bevölkerung. Die brasilianische AVICRES , deren Arbeit wir unterstützen wollen, setzt mit ihren Projekten direkt vor Ort an dieser Problematik an (siehe auch Projekte in Brasilien).